Die Projektgesellschaft ViA6West

Die Projektgesellschaft ViA6West plant, baut, betreibt und finanziert seit Januar 2017 die Bundesautobahn A6 zwischen der Anschlussstelle Wiesloch/Rauenberg und dem Autobahnkreuz Weinsberg im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland, diese (seit Januar 2021) vertreten durch die Autobahn GmbH des Bundes.

ViA6West baut aktuell die Strecke auf einer Länge von 25,5 Kilometern bei laufendem Verkehr auf sechs Fahrstreifen aus und erneuert den 1,3 Kilometer langen Neckartalübergang zwischen Heilbronn/Untereisesheim und Neckarsulm. Die Fertigstellung und komplette Verkehrsfreigabe ist für Sommer 2022 anvisiert.

Das Vorhaben, das als Öffentlich-Private Partnerschaft (ÖPP) umgesetzt wird, umfasst auch den Betrieb und die Erhaltung der A6 auf einer Gesamtlänge von 47,2 Kilometern bis Dezember 2046; Teilabschnitte der Strecke wurden bereits zwischen 2007 und 2011 ausgebaut. Neben dem sechsstreifigen Ausbau und dem Neubau des Neckartalübergangs hat ViA6West 36 weitere Brücken entlang der Strecke und unter anderem Lärmschutzwände auf einer Länge von 13 Kilometern neu erstellt. Zudem sind bereits zwei von vier bestehenden Rastanlagen ausgebaut und in Betrieb; die beiden Rastanlagen Sulmtal-Süd und Sulmtal-Nord gehen 2022 in Betrieb. Darüber hinaus werden im Rahmen des Projektes auch die Angelbachtalbrücke bei Rauenberg sowie die Talbrücke Böllinger Bach bei Heilbronn-Biberach ersatzneugebaut, nachdem das Baurecht dafür erlangt ist.

Um die bebauten Flächen zu kompensieren, hat ViA6West diverse Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen umgesetzt. Größte Einzelmaßnahme hierbei ist die Ausgleichsfläche bei Offenau am Neckar. Bei allen Arbeiten ist zudem besondere Rücksicht auf die Umwelt zu nehmen und sind umfangreiche Artenschutzmaßnahmen unter anderem für Zauneidechsen, Fledermäuse, Haselmäuse, Amphibien und Vögel zu ergreifen. Eine umfassende Umweltbaubegleitung überwacht sämtliche Arbeiten im Hinblick auf den Umweltschutz, so auch den Gewässerschutz.  Im Sinne der Nachhaltigkeit werden Baustoffe recycelt. So fand bspw. das aufbereitete Material der alten Asphaltfahrbahn neue Verwendung als Teil der neuen Tragschicht.

Das gesamte Projektvolumen liegt bei rund 1,3 Mrd. Euro. Davon entfallen knapp 600 Millionen Euro auf den Bau. Bei dem Projekt, das als so genanntes Verfügbarkeitsmodell umgesetzt wird, hängt die Vergütung von ViA6West als Betreiber davon ab, inwieweit die ausgebaute Strecke von den Verkehrsteilnehmern genutzt werden kann. Dadurch werden entsprechende Anreize gesetzt, um die Einschränkungen für die Verkehrsteilnehmer so gering wie möglich zu halten. Da außerdem Qualitätsaspekte bei der Vergütung eine Rolle spielen, ist gewährleistet, dass die hohen vertraglichen Anforderungen an den Zustand der Projektstrecke über die gesamte Vertragslaufzeit von 30 Jahren eingehalten werden.

An der Projektgesellschaft ViA6West sind die HOCHTIEF PPP Solutions GmbH (30 Prozent), DIF (50 Prozent) und die Bunte A6 PPP Investment GmbH (20 Prozent) beteiligt. Den Ausbau der Autobahn setzt eine Arbeitsgemeinschaft, bestehend aus der HOCHTIEF Infrastructure GmbH und der JOHANN BUNTE Bauunternehmung GmbH & Co. KG, um. Der Ersatzneubau der beiden Talbrücken wird durch die JOHANN BUNTE Bauunternehmung GmbH & Co. KG geplant und ausgeführt. Über die Betriebsgesellschaft ViA6West Service GmbH werden Sofortmaßnahmen am Straßenkörper, Arbeiten zur Wartung und Instandhaltung der Straßenausstattung, Reinigungsarbeiten sowie wie Winterdienst und Grünpflege erbracht.

PROJEKTDATEN IM ÜBERBLICK

  • Planung, Finanzierung, Bau, Betrieb und Erhaltung des Autobahn-Abschnitts zwischen Wiesloch/Rauenberg und Weinsberg
  • Auftraggeber: Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch die Autobahn GmbH des Bundes
  • Partner: HOCHTIEF PPP Solutions GmbH, DIF Infrastructure IV und Bunte A6 PPP Investment GmbH
  • Projektvolumen rund 1,3 Mrd. Euro – davon Bauvolumen rund 600 Mio. Euro
  • Instandhaltung und Betriebsdienst der A6 auf einer Gesamtlänge von 47,2 Kilometern
  • Laufzeit der Vereinbarung zu Betrieb und Erhaltung über 30 Jahre von 2017 bis 2046
  • Ausbaustrecke: Rund 26 Kilometer
  • neu gebaute Brücken als Ersatzbauwerke: 36
  • Gesamtfläche neue Brücken: 75 000 m² (56 000 m² Neckartalübergang NSU)
  • neue Stützwände: 6
  • neue Lärmschutzwände: 12,7 km
  • neue Regenklär-/Regenrückhaltebecken: 17
  • neue Verkehrszeichenbrücken: 40
  • neu zu bauende Rastanlagen: 4
  • Umbau Anschlussstelle Neckarsulm