Die Brücke ist verschoben – siehe Livestream/Zeitraffer
Heilbronn/Neckarsulm. Der Kraftakt ist vollbracht! Der Querverschub des Neckartalübergangs ist erfolgreich beendet. Am späten Freitagnachmittag (14. Januar 2022) ist das 48.460 Tonnen schwere und 820 Meter lange Bauwerk an seiner endgültigen Position angekommen. Rund 140 Mitarbeiter, verteilt auf den 23 Verschubachsen, haben die technische Meisterleistung ermöglicht. In den nächsten Tagen und Wochen erfolgt der Rückbau der Spezialtechnik, die erneut beim längsten Autobahnbrückenbauwerk im Südwesten zum Einsatz kommt. Mitte Februar wird die rd. 510 Meter lange Neckarbrücke verschoben. Danach folgen die abschließenden Arbeiten am Viadukt, bis schließlich im Spätsommer 2022 der sechsstreifige Ausbau der A6 zwischen der Anschlussstelle Wiesloch/Rauenberg und dem Weinsberger Kreuz komplett fertiggestellt ist.
>> hier geht es zum zweiten Teil des Querverschubs – die Neckarbrücke wird in Position gebracht. >> https://querverschub.de/querverschub-ii/
Historisches
Der A6 kommt als wichtigste Ost-West-Verbindung im süddeutschen Raum eine besondere Bedeutung zu. Ursprünglich als „Neckarlinie“ zwischen Mannheim und Heilbronn in den 1960er Jahren für ein maximales Verkehrsaufkommen von 60.000 Fahrzeugen projektiert, bündeln sich hier nach dem Fall des Eisernen Vorhangs die Warenströme zwischen Ost und West. Mit im Schnitt 100.000 Fahrzeugen in 24 Stunden gehört die A6 zu den am stärksten belasteten Fernstraßen im europäischen Verkehrsraum. (Foto: Landesarchiv Baden-Württemberg)
Abbruch
Mit Sprengen, Sägen und Knabbern – so wurde der in der Jahre gekommene Neckartalübergang abgebrochen. Ursprünglich bestand das Viadukt aus vier verschiedenen Bauwerken – der Bogen-, Vorland, Bahn- und Neckarbrücke. Die zunehmende Verkehrsbelastung mit dem überdurchschnittlichen Anteil des Schwerlastverkehrs haben den Ersatzneubau notwendig gemacht. Es waren vor allem Materialermüdungen an der Neckarbrücke, die eine Instandsetzung unwirtschaftlich erkennen ließen.
Ersatzneubau
Der Neckartalübergang ist mit 1,3 Kilometer die längste Autobahnbrücke Baden-Württembergs. Statt wie früher aus vier verschiedenen Brückenkonstruktionen besteht er nun aus einer 513 Meter langen Stahlverbund-, und einer 820 Meter langen Spannbetonbrücke. Jeweils ein eigenes Bauwerk gibt es dann für jede Richtungsfahrbahn Mannheim und Nürnberg. Bis zur Fertigstellung rollt der Verkehr auf der Südseite, der künftigen Richtungsfahrbahn Nürnberg. Im Spätsommer 2022 ist die Verkehrsfreigabe geplant.